Die pädagogische Arbeit im Tagesablauf

Die pädagogische Arbeit im Tagesablauf

Die Eingewöhnung

In unserem Familienzentrum erfolgt die Eingewöhnung in Anlehnung an das „INFANS-Modell für eine kindgerechte Gestaltung der Eingewöhnungsphase“ dem so genannten „Berliner Modell“. Charakteristisch für unser Eingewöhnungskonzept ist die Begleitung des Kindes durch ein Elternteil (Bezugs-/ Bindungsperson), d.h. die Anwesenheit eines Elternteils in der fremden Umgebung ist unverzichtbar für das Kind. Das Kind muss Vertrautes verlassen, sich auf neue Situationen einstellen und neue Beziehungen eingehen. Da es sich um einen wichtigen Übergang ihres Kindes in eine neue Gemeinschaft außerhalb der Familie handelt, wird die Eingewöhnung besonders behutsam vorbereitet und individuell durchgeführt, d.h. auch, dass ihr Kind das Tempo bestimmt. Je jünger das Kind umso länger braucht es die vertraute Bezugsperson, je älter sie sind fällt ihnen der Übergang leichter.

 

Die Aufnahme und Eingewöhnung gestaltet sich wie folgt:

Der Morgenkreis

In allen Gruppen findet täglich (von 8.45-9.15Uhr) ein Morgenkreis statt. Um eine ruhige Atmosphäre zu schaffen, ist es sehr wichtig, dass ihr Kind pünktlich in die Kita gebracht wird. (ca. bis 8.30 Uhr).

Der Morgenkreis bietet jedem Kind die Möglichkeit seine Kompetenzen zu erweitern, da täglich unterschiedliche Angebote & Aktivitäten zu einzelnen Entwicklungsbereichen durchgeführt werden. Ein weiteres Ziel ist es, gemeinsam in den Tag zu starten um ein WIR-Gefühl als Gruppe zu erleben. Weiterhin stärken wir im Morgenkreis die Partizipation (Teilhabe und Mitbestimmung).

Der Morgenkreis beinhaltet:

  • Begrüßungslied
  • Erarbeitung vom Tagesplan
    • Wochentag /Datum
    • Wetter/Jahreszeit
    • Anwesenheit (wer ist heute alles da, wer fehlt)
    • Aktionen/Aktivitäten des Tages werden besprochen
    • Welche Themen möchten die Kinder im Rahmenplan besprechen
  • situationsorientiertes Angebot
  • gemeinsamer Abschluss

Die Partizipation

Partizipation im Kindergarten meint, dass eine Teilhabe der Kinder an verschiedenen Entscheidungen im Kindergartenalltag stattfindet. Ein wichtiges Erziehungsziel dabei ist, dass die Kinder lernen, ihre eigenen Ideen, Wünsche und Bedürfnisse wahrzunehmen und zu äußern. Die Kinder lernen dabei, ihre Meinung zu vertreten und in der Diskussion miteinander auch andere Meinungen und Standpunkte zu hören und zu akzeptieren.

Die Projektbezogene Beteiligung
Diese Art der Partizipation im Kindergarten bezieht sich auf die Planung von gemeinsamen Aktivitäten wie z.B. Ausflügen oder die Umgestaltung eines Gruppenraumes. Ideen und Impulse der Kinder werden gehört, aufgenommen und gemeinsam diskutiert.
Offene Form der Beteiligung
In Erzähl- und Morgenkreisen können die Kinder ihre Wünsche, Anliegen und Bedürfnisse einbringen. Kinder oder Erzieherinnen moderieren diese Zusammenkünfte. Die Kinder werden gefragt, Vorschläge werden gesammelt und es wird gemeinsam abgestimmt.

Die Bewegungserziehung

Bewegung durchzieht das Leben in allen Bereichen, somit wird deutlich, dass der Bildungsbereich Bewegung mit allen anderen Bildungsbereichen verbunden ist.

Kinder bringen von Anfang an eine natürliche Bewegungsfreude mit. Über den Körper und die Bewegung setzen sich die Kinder mit ihrer Umwelt auseinander, lernen sich selbst einzuschätzen und gewinnen Vertrauen in ihre eigenen Fähigkeiten.

Deshalb bieten wir den Kindern im Kindergartenalltag:

  • Raum und Zeit um ihre Entdecker- und Bewegungsfreude aus zu leben, z.B. durch verschiedene Materialien, wie Tücher, Kartons, Decken, Bälle, wertfreien Materialien (Papprollen, Bierdeckel etc.)
  • Musik, Lieder, Sing & Kreisspiele, Rädchen, Roller usw.
  • ein wöchentliches Bewegungsangebot, das in Kleingruppen durchgeführt wird
  • freies Spiel im Bewegungsraum
  • Spaziergänge in die nähere Umgebung
  • Exkursionen
  • Spielen im Außengelände
  • einmal wöchentlich steht jeder Gruppe die große Ballkiste zur Verfügung
  • zusätzliches Angebot des Kreissportbundes: 1x wöchentlich findet in der Turnhalle das Angebot „KmmB“ (Kinder möchten mehr Bewegung) statt.

Mahlzeiten

Ernährungserziehung ist ein wichtiger Bestandteil in der Gesundheitserziehung im Kindergartenalltag, und hat zum Ziel ein gesundes und ausgewogenes Ernährungsverhalten bei allen Kindern zu fördern und zu unterstützen..

Die Kinder verbringen einen großen Teil des Tages in unserer Einrichtung, daher sind uns folgende Aspekte in der Frühstücksphase und der Übermittagsbetreuung wichtig:

  • Ein vielfältiges und ausgewogenes Speisen- und Getränkesortiment
  • Getränke sowie ein Obst und Gemüsesortiment steht den Kindern über den ganzen Tag zur Verfügung (dieses wird über einen monatlichen Kostenbeitrag der Eltern organisiert)
  • das Mittagessen wird über einer Caterer via Internet von den Eltern bestellt
  • Für den Mittagssnack bringen die Kinder für die Gruppe Brot, Frischkäse oder ähnliches mit.
  • Förderung einer Tisch- und Esskultur durch wiederkehrende Rituale
  • Förderung eines gesunden Ernährungsverhalten
  • Berücksichtigung religiöser Essgewohnheiten
  • Stärken der Sinneswahrnehmung (Größe der Mahlzeiten selbst einschätzen)
  • Feste Essenszeiten unter Berücksichtigung der Ruhe und Schlafphasen

 

Kinder möchten sich ständig weiter entwickeln, dazu gehört neben der Erweiterung der einzelnen Kompetenzen als wichtiger Baustein das selbsttätige Tun und Handeln. Daher bietet die Kita besonders in der Ernährungserziehung vielfältige Möglichkeiten das selbständige Handeln des Kindes zu fördern.

Wir lassen die Kinder im persönlich abgesteckten Rahmen experimentieren und ausprobieren, d.h. wir stellen das eigene Handeln in den Vordergrund, wodurch den Kindern Handlungs- und Erfahrungsfeldern eröffnet werden, z.B. in der selbständigen Herstellung und Zubereitung von Speisen.

Damit sich die Ernährungserziehung nachhaltig positiv und gesichert bei den Kindern verankert, bieten wir verschiedene alltägliche Aktionen an, in denen Kinder eigene Erfahrungen machen können. (Obst und Gemüse schneiden, backen u.v.m.)

Ruhen und Schlafen

Der Wechsel von Anspannung und Entspannung sind zwei wichtige Faktoren für das Wohlbefinden des Kindes. Besonders die Ruhepause zur Mittagszeit betrachten wir als eine wichtige Entspannungszeit für alle Kinder. Hier können sie auftanken und regenerieren.

Nach dem Mittagessen gehen die 3-6 jährige Kinder gemeinsam mit einer Erzieherin in den vorbereiteten Ruheraum. Eine gemütliche Atmosphäre bietet den Kindern die Möglichkeit sich auszuruhen oder auch einzuschlafen. Den Kindern aus der Hafengruppe (Wichtel) stehen Schlafräume zur Verfügung, in dem jedes Kind für seinen Mittagsschlaf einen festen Schlafplatz hat.

Wickeln & Pflegen- Sauberkeitserziehung

Die Pflegemaßnahmen nehmen bei Kleinkindern einen großen Raum ein, und sind wichtig für das körperliche und seelische Wohlbefinden. Wir führen diese Tätigkeiten ruhig und sensibel aus, damit sich das Kind geborgen und wohl fühlt. Diese alltäglichen Pflegehandlungen dienen auch als Grundlage für unsere alltagsintegrierte Sprachförderung und deshalb wird diesem Bereich ausreichend Zeit eingeräumt. Der Verlauf der Sauberkeitserziehung wird vom Kind bestimmt! Denn nur das Kind weiß, wann es die persönliche Reife und das nötige Körperbewusstsein hat, und bereit ist keine Windel mehr zu tragen. Die Sauberkeitserziehung findet immer in enger Zusammenarbeit und Kommunikation mit den Familien statt.

Beobachtungen und Entwicklungsbögen

Bei uns findet eine regelmäßige Beobachtung und Dokumentation jedes einzelnen Kindes statt. Im Fokus unserer Beobachtungen stehen immer die Ressourcen der Kinder, und der “Positive Blick“

Beobachtungen und Dokumentationen sind Arbeitsgrundlage für pädagogische Fachkräfte im Hinblick auf Begleitung und Unterstützung kindlicher Lern-und Entwicklungsprozesse.

Sowohl im Morgenkreis als auch im alltäglichen Gruppengeschehen bietet sich uns die Möglichkeit die Kinder in ihrer Entwicklung zu beobachten. Ausgehend von den Ergebnissen der Beobachtungen orientieren wir uns an den Stärken, Kompetenzen und Interessen des einzelnen Kindes. Diese Beobachtungen dienen als Grundlage für unsere Entwicklungsbögen.

Mindestens einmal im Jahr laden wir die Familien ein, an einem anlassfreien Entwicklungsgespräch teilzunehmen. Für diese Gespräche nutzen wir unseren Entwicklungsbogen.

Dieser setzt sich zusammen:

  • aus dem BaSIK Bogen – alltagsintegrierte Sprachförderung-
  • und einem Ergänzungsbogen, der noch folgende Entwicklungsbereiche aufzeigt:
    • Wahrnehmung
    • räumlich visuelle Fähigkeiten
    • emotional/soziale Wahrnehmung
    • Motorik
    • kognitive Entwicklung

Weitere Bausteine